Nachschau: der powerday Zoll & Exportkontrolle in Kapfenberg

Am 7. März 2019 fand in Kapfenberg der powerday Zoll & Exportkontrolle statt und wir waren vor Ort! Es gab ein höchst interessantes Programm: neben dem Brexit und der Exportkontrolle stellte Fronius sein Zollsystem dar und zeigt anhand von Best Practice wie es funktionieren kann.

Brexit aus zollrechtlicher Sicht

Viel Neues gab es nicht, steht doch eine Woche vor dem offiziellen Ausscheiden Großbritanniens aus der EU noch immer nicht fest, ob und wie es passiert. Herr Dr. Haid aus der Wirtschaftskammer Steiermark zeigte die möglichen Szenarien auf und informierte über die möglichen Folgen auf die europäische Wirtschaft:

  • Geregelter EU-Austritt mit Deal: falls das britische Parlament dem Deal mit der EU doch noch zustimmen würde, käme es zu einer geregelten Übergangsphase bis mindestens 2020 und in dieser Zeit würde über die wirtschaftliche Zukunft von Großbritannien und der EU verhandelt werden.
  • Weitere Verlängerung der Verhandlungsphase: sollte UK der EU einen triftigen Grund nennen und wäre es abzusehen, dass die Verhandlungen in Zukunft besser laufen, könnte die Verhandlungsphase auch verlängert werden, und der 29. März wäre nicht mehr das Stichdatum.
  • Rücknahme des Austrittsgesuchs: der Europäische Gerichtshof hat GB die Möglichkeit eröffnet, das Austrittsgesuch einseitig zurückzuziehen. Das wird aber eher unwahrscheinlich sein, möchte die jetzige Regierung nicht völlig das Vertrauen der Briten verlieren.
  • Präferenzielles Handelsabkommen: ein Handelsabkommen mit der EU wird wohl nur dann möglich sein, wenn die Verhandlungsphase verlängert wird.
  • Hard Brexit – ungeregelter Austritt: ohne Übergangsphase wäre UK ab 29. März 2019 ein Drittstaat mit allen zollrechtlichen Folgen.

Mehr darüber lesen Sie in den Unterlagen im Anhang!

Exportkontrolle – Embargos & Sanktionen

Der Vortrag von Frau Dr. Mlejnek aus der Wirtschaftskammer war sehr detailliert und aufschlussreich. Die Exportkontrolle wird besonders, aber nicht nur, für internationale Unternehmen immer wichtiger werden. Die einzelne Verantwortung Terrorismus nicht zu unterstützen wird immer zentraler und das Management muss dementsprechend handeln. Dabei ist es interessant, dass die Exportkontrolle aus vier Teilbereichen besteht, die alle berücksichtigt werden müssen:

  • Güterbezogen: Dual Use Güter, Militärgüter und diverse Güterlisten zur Überprüfung
  • Personenbezogen: Überprüfung der Sanktionslisten
  • Verwendungsbezogen: Prüfung der Endverwendung bzw. des Endverwenders
  • Länderbezogen: Prüfung etwaiger Embargos der EU oder der USA

Eine genaue Zuordnung sowie viele interessante Informationen sind im Anhang!

Best Practice – Fronius

Herr Sinnhuber, Gruppenleiter Export Drittland, stellte die Zollabteilung von Fronius vor. Das Team Zoll ist für die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Zollabwicklung verantwortlich. Dabei werden die Ausfuhren hausintern erstellt mittels e-zoll Anmeldung. Die Importe sind an eine Spedition ausgelagert. 15 Sachbearbeiter erstellen die Ausfuhrdokumente und überprüfen die Sanktionslisten. Dabei wurden 2018 4.950 Zollanmeldungen abgefertigt.

Nähere Informationen dazu im Anhang!

Alle Unterlagen zum powerday

Relevante Lösungen

Verwandte Beiträge

Updates – e-zoll auf ACCS Umstellung

Aktualisiert am 14.03.2024 Abonnieren Sie jetzt den prodata-Newsletter und bleiben Sie informiert. Newsletter abonnieren Die österreichische Zollbehörde hat ein neues Zollabfertigungssystem als Standardsoftware der griechischen

Zum Beitrag »

Anmeldung zum prodata Newsletter

Möchten Sie regelmäßig über alle Neuerungen in den Bereichen Zoll, Außenhandel, Compliance, Exportkontrolle, Warenwirtschaft, Wirtschaftssanktionen, SAP und vieles mehr informiert werden? Dann melden Sie sich für unseren Blog-Newsletter an, und erhalten Sie regelmäßige Statusmeldungen! Bleiben Sie immer am aktuellsten Stand!