Handelskrieg zwischen USA und China steht vor Phase 3

Am 24. September werden weitere Warenimporte aus China in die USA – genauer gesagt die Hälfte aller Importe – mit Sonderzöllen verhängt. Die Zölle werden zunächst 10 Prozent betragen, und steigen mit 2019 auf 25 Prozent. Damit wurde das Volumen der mit Zöllen belegten Waren von 50 Milliarden Dollar um weitere 200 Milliarden erhöht. Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist damit nun um eine weitere Eskalationsstufe erhöht worden.

Einige Technologieprodukte, die in China produziert werden, wie Apple-Produkte, wurden von der Liste genommen um amerikanische Unternehmen zu entlasten. Wie lange das so bleibt ist aber fraglich, denn US-Präsident Trump hat bereits mit einer Phase 3 gedroht, sollte China mit seinen Handelspraktiken nicht einlenken. Dabei könnten weitere 267 Milliarden Warenimporte aus China mit Sonderzöllen belegt werden und viele Warengruppen, die nun ausgenommen wurden, kämen damit wieder hinzu. Insgesamt wären nach Phase 3 fast alle Warenimporte aus China mit Extrazöllen versehen.

Chinas Reaktion auf die neuen Strafzölle ist verhältnismäßig verhalten: die zusätzlichen Zölle werden bei 5 bis 10 Prozent liegen. Außerdem kann China gar keine Vergeltung in der gleichen Höhe – 200 Milliarden Dollar – üben. Denn die USA führen lediglich Waren im Wert von 130 Milliarden Dollar nach China aus. Dennoch könnte China Amerika auf anderen Wegen bestrafen – etwa US-Unternehmen, die in China produzieren lassen, wie Apple oder Nike, die Geschäfte erschweren. 

Auch wenn sich der Zorn Trumps hauptsächlich auf China entlädt, ist das für Europa kein Grund zur Erleichterung. Denn die gemeinsame Zusage von Trump und Juncker, gemeinsam nach den Regeln der Welthandelsorganisation gegen die unfairen Handelspraktiken Chinas vorzugehen, ist damit zunichte gemacht. Außerdem sind auch europäische Unternehmen von den neuen Extrazöllen betroffen – Siemens etwa importiert elektronische Bauteile für den US-Markt.

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